Eiderdaune

eiderdaune

Eiderdaune

Eiderdaunen gelten aufgrund ihrer natürlichen Isolationseigenschaften und ihrer aufwendigen Gewinnung zu den kostbarsten Daunen überhaupt. Sie stammen von der Eiderente, einer großen Meerente, die im europäischen Raum vor allem in Island und Norwegen anzutreffen ist. Mit dem Oberbegriff „Daune“ wird das Untergefieder von Gänsen und Enten bezeichnet. Die langen, weichen Unterfedern dienen dem Kälteschutz und sind sehr viel leichter und flauschiger als das übrige Federkleid.

Inhaltsverzeichnis

  1. Natürlicher Kälteschutz der Eiderente

  2. Gewinnung und Behandlung von Eiderdaunen

  3. Füllmaterial für Bettdecken und Bekleidung

Im Gegensatz zu anderen Daunen dient die Eiderdaune nicht nur dem Kälteschutz der Ente selbst, sondern insbesondere dem Schutz der Brut. In der eisigen Kälte des skandinavischen Klimas staffiert die Eiderente ihr Nest mit den flauschigen Federn aus, um das Gelege zu schützen. Dabei profitiert sie von den hervorragenden Isolationseigenschaften ihrer Daunenfedern. Diese natürliche Isolationsfähigkeit macht die Eiderdaune auch zu einem idealen Füllmaterial für Bettdecken und Bekleidung.

Natürlicher Kälteschutz der Eiderente

Daunen haben im Vergleich zu anderen Federn einen besonders kurzen Kiel und eine vielfach verästelte Struktur. Die feinen Unterfedern sind dauerelastisch und viel leichter als gewöhnliche Konturfedern. Aufgrund der feinen Verästelungen schließen sie zudem mehr Luft ein als andere Federn. Diese Eigenschaft macht die Daune zu einem hervorragenden natürlichen Wärmedämmer.

Außerdem zeichnet sie sich durch ihre klettartige Struktur aus. Diese Struktur hält selbst größere Mengen an Eiderdaunen zusammen und verhindert, dass diese vom Wind auseinandergeweht werden.

Aufgrund der hohen Wärmeleistung werden zur Herstellung einer Bettdecke mit Eiderdaunen deutlich weniger Federn benötigt als für herkömmliche Daunendecken. Schon eine geringe Menge genügt, um im Winter eine wohlige Wärme zu erzeugen. Zudem sind Eiderdaunendecken atmungsaktiv und bieten einen hervorragenden Feuchtigkeitstransport bei geringem Eigengewicht.

Dass Eiderdaunendecken vergleichsweise teuer in der Anschaffung sind, liegt an der aufwendigen Gewinnung, Reinigung und Trocknung der Federn.

Gewinnung und Behandlung von Eiderdaunen

Bei der Gewinnung von Daunen wird generell unterschieden zwischen Lebendrupf und Totrupf. Beim Totrupf erfolgt die Daunengewinnung nach der Schlachtung, also als reines Nebenprodukt der Fleischproduktion. Der Lebendrupf ist nur unter strengen gesetzlichen Vorgaben zulässig und erfolgt während der Mauser.

Zu dieser Zeit wird das Gefieder in einem natürlichen Prozess abgeworfen und wächst vollständig nach. Die Gewinnung von Eiderdaunen erfolgt in einem besonders aufwendigen Verfahren, und zwar ausschließlich durch Einsammeln aus den verlassenen Nestern der Ente.

In reiner Handarbeit werden die feinen Federn zum Ende der Brutsaison gesammelt und anschließend in schonenden Verfahren gereinigt und getrocknet.

Ein Daunennest liefert durchschnittlich lediglich 20 Gramm Federn. Nach dem Reinigungsprozess bleiben davon rund 1,5 Gramm an verwendbaren Daunenfedern übrig. Aus diesem Grund ist eine Eiderdaunen-Decke meist deutlich teurer als gewöhnliche Bettdecken.

Füllmaterial für Bettdecken und Bekleidung

Die Eiderdaune wird vor allem als Füllmaterial für Daunenbettdecken und isolierende Outdoor-Bekleidung verwendet. Von Vorteil sind dabei insbesondere die hervorragenden natürlichen Isolationseigenschaften bei einem sehr geringen Eigengewicht. Kein anderes Füllmaterial bietet eine vergleichbare Wärmeleistung, weshalb die Eiderdaunendecke als kostbarste und edelste Daunendecke gilt.

Ein weiterer Vorteil der Eiderdaune ist die Tatsache, dass sie sich der Umgebungstemperatur anpasst. Bei steigender Raumtemperatur legen sich die Verästelungen an und verringern ihr Volumen, sodass die Wärmeleistung sinkt. Eiderdaunendecken schaffen also einen natürlichen Temperaturausgleich und können in der Regel ganzjährig verwendet werden.