Lattenrost richtig einstellen: viele verwenden diese Kunststoff Teile falsch

Der Schlafkomfort hängt nicht allein von der Matratze ab: der Lattenrost spielt eine entscheidende Rolle. Eine fehlende individuelle Anpassung dieses Gerüstes führt oft zu Problemen.  Beim Wenden oder Reinigen der Matratze haben Sie sicher schon die schwarzen, blauen oder weißen Kunststoffteile am Lattenrost bemerkt. Diese sind dafür da, den Lattenrost individuell einzustellen. Denn nicht die Matratze allein ist ausschlaggebend für erholsamen Schlaf, sondern die optimale Anpassung des Lattenrosts an die Körperform. Damit der Lattenrost seine Funktion erfüllt, ist eine individuelle Einstellung notwendig und genau dabei helfen die Kunststoffteile. Indem Sie diese nach außen oder innen schieben, können Sie die Elastizität und Härte der einzelnen Latten verändern.

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Welche Funktion hat ein Lattenrost?

Ein Lattenrost erfüllt gleich mehrere wichtige Aufgaben im Bett:

  • Belüftung: Die hölzerne Unterkonstruktion sorgt dafür, dass die Matratze von unten belüftet wird. Dies verhindert Feuchtigkeitsstau und beugt Schimmelbildung vor.

  • Ergonomie: Der Lattenrost trägt wesentlich zur ergonomischen Anpassung des Bettes bei. Während sowohl Latexmatratzen wie auch Taschenfederkernmatratzen mit ihrer weichen Oberfläche und flexiblen Zonen für Komfort sorgt, stabilisiert der Lattenrost die gesamte Liegefläche.

  • Unterstützung: Ein hochwertiger Lattenrost entlastet den Schultergürtel, stabilisiert die Wirbelsäule und bietet der Hüfte ausreichend Freiraum.

Moderne Lattenroste, wie elektrische Lattenroste, lassen sich individuell einstellen, um den persönlichen Schlafgewohnheiten gerecht zu werden. Egal, ob man auf dem Bauch, der Seite oder dem Rücken schläft – die Anpassung der Liegezonen sorgt für optimalen Schlafkomfort. Zusammen mit der Matratze bildet der Lattenrost eine unschlagbare Kombination für erholsamen Schlaf.

Welche Arten von Lattenrosten gibt es?

Es gibt verschiedene Lattenrost-Typen, darunter: 

  • Rollroste: Diese einfache Variante verbindet die Latten mit Bändern. Sie bietet keine Einstellungsmöglichkeiten und ist daher vor allem für selten genutzte Betten wie Gästebetten geeignet. 

  • Flexible Lattenroste: Mit Kunststoffschiebern können Sie die Härte der Liegezonen individuell anpassen. Es gibt zwei Arten von Schiebern: O-Schieber, die die Latten vollständig umschließen, und T-Schieber mit seitlichen Ausstülpungen. Zudem lassen sich Kopf-, Rücken- und Fußteil je nach verstelbarem Lattenrost flexibel einstellen. 

  • Lattenroste mit Tellerfedern: Diese verfügen über quadratische Kunststoffteller, die punktgenau nachgeben. Jede Feder kann separat eingestellt werden, was eine optimale Unterstützung des Körpers ermöglicht. 

Welcher Lattenrost für Sie der richtige ist, hängt von Ihren Bedürfnissen, gesundheitlichen Faktoren und Ihren Schlafgewohnheiten ab.

So wählen Sie den richtigen Lattenrost aus

Eine gute Matratze allein reicht nicht aus, wenn der Untergrund nicht stimmt. Hier sind unsere Tipps, wie Sie den passenden Lattenrost finden und optimal einstellen:

  • Anpassung an die Matratze:

    Achten Sie darauf, wie tief Sie in Ihrer Matratze einsinken. Justieren Sie den Lattenrost entsprechend, um eine optimale Unterstützung zu gewährleisten.

  • Unterstützung der Zonen:

    Matratzen wie Tonnentaschenfederkernmatratzen, sind in verschiedene Liegezonen unterteilt, die unterschiedliche Bereiche des Körpers stützen. Diese Zonen müssen auch von unten unterstützt werden. Wählen Sie daher einen Lattenrost, der zur Zonenaufteilung Ihrer Matratze passt, um maximalen Schlafkomfort zu erreichen.

  • Feedback vom Partner:

    Wenn Sie unsicher sind, wie gut Ihre Einstellung ist, bitten Sie Ihren Partner um Hilfe. Oft ist es schwer, selbst einzuschätzen, wie tief Schultern, Rücken und Becken einsinken. Passen Sie den Lattenrost gegebenenfalls an und testen Sie die Änderungen in der folgenden Nacht.

  • Geduld bei der Einstellung:

    Nach dem Kauf eines neuen Lattenrostes, sei es ein verstellbares oder starres Lattenrost sind meist mehrere Anpassungen nötig, bis die optimale Einstellung gefunden ist. Nehmen Sie sich die Zeit, je individueller der Lattenrost eingestellt ist, desto besser wird Ihr Schlaf langfristig.

Wie stellen Sie Ihren Lattenrost richtig ein?

Für Seitenschläfer empfehlen Experten, die Kunststoffschieber in einer „V“-Form in Richtung Fußende auszurichten. Die Spitze des „V“ sollte unter dem Becken liegen, sodass dieser Bereich besonders weich ist. Das Becken kann tiefer einsinken und es ensteht eine Becken-Komfortzone, während die Wirbelsäule besser gestützt wird. Bauchschläfern wird hingegen die entgegengesetzte Schieberposition empfohlen. Dabei kann der Oberkörper tiefer einsinken auf dem Federholzrahmen, während das Becken zusätzlich unterstützt wird. 

Wichtig: Diese Tipps gelten für sogenannte O-Schieber. Was es damit genau auf sich hat, erklären wir weiter unten. 

Wichtige Merkmale eines guten Lattenrostes:

  • Zonenaufteilung: Wie bei einer Komfortschaummatratze gibt es bei einem guten Lattenrost mehrere Zonen. Diese dienen der gezielten Stabilisierung verschiedener Körperbereiche und können individuell justiert werden.

  • Doppelleisten: Die meisten Lattenroste bestehen aus flexibel verleimten Holzleisten, die in Doppellagen angeordnet sind. Diese Leisten werden mithilfe von Kunststoffteilen fixiert, wodurch sich ihre Härte und Flexibilität anpassen lässt.

Wer seinen Lattenrost richtig einstellt oder beim Neukauf auf eine passende Kombination mit der Matratze achtet, profitiert von einer Unterkonstruktion, die den Schlafkomfort im Holzbett deutlich steigert.

Zusätzliche Feinjustierung für optimalen Schlafkomfort

Die Kunststoffschieber ermöglichen eine weitere präzise Anpassung der Schlafergonomie. Diese sogenannte Mehrzonen-Wirkung erlaubt es, den Lattenrost gezielt an den Stellen einzustellen, wo das meiste Körpergewicht ruht, besonders häufig im Hüft- und Gesäßbereich, dies gilt auch für den Gebrauch von Boxspringmatratzen in Kombination mit einem Lattenrost.

Für eine noch genauere Abstimmung der Einsinktiefe werden T- oder O-Schieber eingesetzt:

  • Diese Schieber sind besonders hilfreich, wenn sich die Schlafposition während der Nacht häufig ändert. Sie sorgen dafür, dass der Körper gut ausbalanciert wird.

  • Auch bei einer durchgehenden Matratze im Designerbett leisten sie wertvolle Dienste, da sie individuelle Einstellungen für Partner mit unterschiedlichen Schlafgewohnheiten ermöglichen.

  • Mit den Schiebern kann das Gewicht sowie die bevorzugte Liegeposition berücksichtigt und der Lattenrost noch individueller angepasst wird.

Zwei Systeme zur Einstellung von Lattenrosten

Es gibt zwei unterschiedliche Systeme, um die Liegefläche eines Lattenrostes individuell anzupassen:

Lattenroste mit O-Schiebern:

  • In diesem System liegen zwei Holzleisten dicht übereinander. Die obere Leiste ist fest mit den Außenseiten des Rahmens verbunden, während die untere Leiste an der oberen Leiste klemmt. Diese Verbindung erfolgt durch einen Kunststoff-Verstellschieber.

  • Wird der Schieber im Bereich der Liegefläche nach außen bewegt, geraten die Leisten unter Druck, versteifen sich und werden härter.

  • Schiebt man den Schieber hingegen nach innen, werden die Leisten zur Mitte hin flexibler und weicher.

Lattenroste mit T-Schiebern:

  • Bei diesem System sind die beiden übereinanderliegenden Leisten durch einen kleinen Zwischenraum voneinander getrennt. In diesem Raum sitzt ebenfalls ein Kunststoffschieber, der beide Leisten miteinander verbindet.

  • Die Einstellung funktioniert hier anders: Befindet sich der Schieber mittig, werden die Latten härter, da sie weniger Spielraum haben. Stehen die Schieber weit auseinander, wird die Liegefläche weicher und flexibler.